24. September 2013
Von: Madeleine Leu
Vom 18. August bis 15. September wurden die Kirchenbänke aus der Kirche entfernt und zwischenzeitlich eingelagert. Alle Kirchenbesucher und -besucherinnen waren eingeladen, ihre Sitzgelegenheit von zu Hause mitzubringen.
Die Grundidee:
Das religiöse Leben mit dem Alltag verbinden – die Starrheit der strengen äusserlichen Form aufbrechen - Vielfalt innerhalb der Kirche/Pfarrei zeigen - innerhalb eines vertrauten Raumes etwas verändern – Raum für Begegnung schaffen – neue Erfahrungen ermöglichen
Die Aktion löste viele Fragen aus:
- Was macht Kirche aus?
- Was macht den Kirchenraum sakral oder profan?
- Darf Alltägliches in der Kirche einen Raum einnehmen?
- Wie gelingt die Verbindung Alltag und Kirche?
- Wie viel Individualität hat Platz?
- Helfen genormte Kirchenbänke die innere Ruhe zu finden?
- Hilft mir das scheinbare Chaos der vielen Sitzgelegenheiten meine eigene Haltung im Gebet zu finden?
- Was suche ich im Gottesdienst? Was suchen die, die nicht da sind?
- Wer darf den Kirchenraum wie nutzen?
- Haben verschiedene Formen der Spiritualität Platz?
- Haben verschiedene Generationen Platz?
- Sind Kinder in unserer Kirche willkommen?
- Wen schliessen wir unbewusst aus?
- Hat Kirche und spirituelles Leben nur Bestand, wenn man an den alten Formen und Traditionen festhält? Wie viel Erneuerung ist möglich – äusserlich und innerlich?
Was hat die Aktion bewirkt?
- Die Anonymität wurde aufgebrochen. Das wollen nicht alle.
- Es entstand mehr Begegnung und Dialog
- Eine neue Erfahrung in einem vertrauten Raum
- Verunsicherung
- Begeisterung
- Es gab eigenständige Projekte in der Kirche – Ein Teil der Kirchenbesucher und -besucherinnen übernahm Verantwortung für das, was im Kirchenraum geschieht –Mitgestaltung
- Menschen im Rollstuhl reagierten positiv, weil sie endlich ihren eigenen Platz in der Kirche suchen dürfen und ihn nicht am Rande zugewiesen bekommen