Das Männerforum St. Leodegar zu Besuch im Kloster Engelberg

Der von Pius Segmüller organisierte Besuch im Benediktinerkloster Engelberg stiess auf so grosses Interesse, dass er zweimal nacheinander mit je rund 25 Personen durchgeführt werden musste.

Mit einer kurzen Begrüssung und Einführung empfing Pius Segmüller. Dann führte uns Bruder Kuno durch die barocke Klosterkirche. Diese wurde 1730-1747 durch Vorarlberger Bauleute neuerrichtet, weil die gotische Kirche 1729 einem Brand zum Opfer gefallen war. Wesentliche Veränderungen erfuhr die Kirche 1878 durch die Deckenbilder aus dem Marienleben von Melchior von Deschwanden und 1904 durch den Ersatz des alten Schieferbodens durch Keramikplatten. Gleichzeitig stifteten die Hoteliers des Ortes den grossen Kronleuchter, der dank der neuen Elektrizität entsprechend zur Geltung kam. In der Renovation 2005-2010 wurde vor allem der Chorbereich den liturgischen Begebenheiten angepasst und mit einem modernen Choraltar, einem Ambo und einem Taufbecken von Kurt Sigrist versehen.

Stiftsschatz und Stiftsbibliothek

Nach dem Besuch im grossen Festsaal und im Tugendzimmer mit einem kunstvollen Täfer in Intarsien Technik, das von einem Klosterbruder in den 1960-er Jahren geschaffen wurde, führte uns Bruder Kuno in eine Ausstellung mit einigen Kostbarkeiten aus dem Stiftschatz und der Stiftsbibliothek. Dabei waren auch Proben der berühmten Engelberger Schreibstube aus dem Mittelalter zu sehen.

Nächste Station war die Orgelempore, wo uns Stiftsorganist Alessandro Valoriani einige Kostproben auf diesem imposanten Instrument spielte, das als grösste Orgel der Schweiz gilt. Sie geht auf den Luzerner Orgelbauer Friedrich Goll und das Jahr 1877 zurück. 1924 bis 1926 wurde sie durch Karl Goll zu einer pneumatischen Orgel mit heute 9097 klingenden Pfeifen für 137 Registern, die sich auf vier Manuale und das Pedal verteilen, aus- und umgebaut.

Führung im Keller

Den Abschluss fand die Führung im «tiefen Keller» bei einem Glas Wein, Käse und Birnenbrot. Schon das mittelalterliche Kloster besass verschiedene Rebberge unter anderem auch am Bielersee. Dieses Gut wurde aber im 15. Jahrhundert an Private verkauft. Nach verschiedenen vergeblichen Versuchen gelang 2017 der Rückkauf eines Teils des alten Gutes, das immer noch den Namen Engelberg trägt. Es liegt in Wingreis in der Gemeinde Twann.

Mit reichhaltigen Eindrücken und mit einem grossen Dank an den Organisator des Besuchs fuhren die Teilnehmenden am Abend nach Hause zurück.

Josef Brülisauer

 

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