Die Katholischen Kirchgemeinden Luzern und Reussbühl sind bereit für die Fusion

Der Grosse Kirchenrat, das Parlament der Katholischen Kirchgemeinde Luzern, genehmigte den Fusionsvertrag zwischen den römisch-katholischen Kirchgemeinden Reussbühl und Luzern. Weiter genehmigte er die Jahresrechnung 2024 mit einem Ertragsüberschuss von 18,6 Millionen Franken. Davon fliessen 10 Millionen in den Fonds für Energie und Ökologie. Dieser hilft, das Grossprojekt «CO2-Absenkpfad» zu finanzieren.

Demokratisch gefasste Beschlüsse: Der Grosse Kirchenrat tagte in der Pfarrei St. Paul und genehmigte einstimmig den Vertrag zur Fusion mit der Kirchgemeinde Reussbühl. Foto: Ingrid Schmid

Spezialtraktandum der Frühlingssession des Grossen Kirchenrats vom 21. Mai in der Pfarrei St. Paul war der Fusionsvertrag zwischen den römisch-katholischen Kirchgemeinden Reussbühl und Luzern. Dieser wurde von den 25 Parlamentarier:innen einstimmig genehmigt.
Betont wurden dabei die zahlreichen Vorteile einer Fusion mit der Kirchgemeinde Reussbühl: Aufgrund eines kontinuierlichen Mitgliederrückgangs ist ein Zusammenwachsen unabdingbar. Die Bündelung der Kräfte ist wichtig und wird Synergieeffekte nach sich ziehen. Durch den Zusammenschluss der beiden Kirchgemeinden können Verwaltungskosten gesenkt, Abläufe vereinfacht, Doppelspurigkeiten vermieden und Ressourcen effizienter eingesetzt werden.

Im Miteinander für die nötige Kirchenentwicklung

Die Fusion soll aber nicht nur als rein strukturelle Massnahme verstanden werden. Vielmehr steht über allem der Gedanke der Solidarität: Beide Kirchgemeinden sind überzeugt, durch die Fusion eine starke Kirchgemeinde innerhalb des Pastoralraums Stadt Luzern zu schaffen. Diese kann sich jetzt der notwendigen Kirchenentwicklung in den nächsten Jahren stellen. Die Kirchgemeinde Luzern würde um rund 3’300 Mitglieder auf über 28’000 Mitglieder anwachsen.
Der Fusionsvertrag wird dem Stimmvolk voraussichtlich im Frühjahr 2026 zur Abstimmung vorgelegt. Bei einer Annahme sind die beiden Kirchgemeinden ab dem 1. Januar 2027 vereint.

Hohe Beiträge für humanitäre und soziale Institutionen

Die Kirchgemeinde Luzern weist einen positiven Rechnungsabschluss mit einem Ertrags-überschuss von 18,6 Millionen Franken aus. Das gute Ergebnis ist insbesondere auf höhere Steuereinnahmen von juristischen Personen zurückzuführen. Ebenso konnten die Liegenschaftserträge gesteigert werden. Die Ausgaben wurden insgesamt unter dem Budget abgeschlossen. Hohe Beiträge hat die Kirchgemeinde für humanitäre und soziale Institutionen aufgewendet. 2,4 Millionen Franken gingen an Organisationen in der Schweiz, knapp 600’000 Franken flossen in die Entwicklungszusammenarbeit. Ausserordentliche Kostengutsprachen des Kirchenrats flossen an folgende Organisationen ausserhalb der Kirche (vgl. www.kathluzern.ch/berichterstattung2024):

  • Vergabungen an zehn städtische Organisationen im Rahmen von «150 Jahre Kirchgemeinde»
  • Verein Solinetz (für geflüchtete Menschen)
  • Verein Kirchliche Gassenarbeit
  • die Projektfabrik AG – Projekt «Solarpanels» für Jugendlager
  • Caritas Zentralschweiz (neuer Standort Emmenbrücke)
  • Nothilfebeiträge für den Südsudan und die Schweiz (Unwetter)
  • Verein LernAtelier Luzern
  • Ukrainischer Kulturverein Prostir
  • Verein Kunigo
  • Kleinere Beiträge an den Luzerner Familientag, das Filmprojekt «Samichlaus St. Paul», die IG Friedhofscafé, die Stiftung IdéeSport und die Buchpublikation Kloster Wesemlin

Engagiert für den nachhaltigen Lebensraum der Stadt Luzern

Das Parlament beschloss folgende Ergebnisverwendung: Von den 18,6 Millionen werden 8,6 Millionen dem Eigenkapital zugeführt. 10 Millionen Franken fliessen in den Fonds für Energie und Ökologie. Mit diesem Fonds werden die Massnahmen und Investitionen der Kirchgemeinde für die nächsten Generationen gesichert. Konkret geht es um die Finanzierung des geplanten Grossprojekts «CO2-Absenkpfad» (vgl. Medienmitteilung vom 12. Dezember 2024). Dieses beinhaltet eine erneuerbare und effiziente Energienutzung, die Verminderung des Treibhausgas-Ausstosses (bis 2040 auf Netto-Null) und nicht zuletzt die Förderung der Biodiversität. Damit löst die Katholische Kirche Stadt Luzern mit grossen Schritten ihr Versprechen ein, zu dem sie sich mit dem Umweltzertifikat «Grüner Güggel» verpflichtet hat.
Kirchmeierin Stephanie Plersch Jurt: «Mit der Erhöhung des Eigenkapitals und der Äufnung des Fonds für Energie und Ökologie setzen wir diesen hohen Ertragsüberschuss verantwortungsbewusst für einen nachhaltigen Lebensraum hier in der Stadt Luzern ein.»

Weiter hat der Grosse Kirchenrat …

  • … das Dienstverhältnis von Mirjam Furrer und Alain Duff als Co-Pfarreileitende Der MaiHof - St. Josef und St. Karl geändert respektive begründet.
  • … das Postulat Zilkens zum Finanzvermögen angenommen und an den Kirchenrat zur Prüfung überwiesen.
  • … die Motion Wahlen auf Basis des Berichts des Kirchenrats als erledigt abgeschrieben.

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