Ein Name wie ein Lied

Fast wie eine Melodie klingt der Name «St. Maria zu Franziskanern in der Au». Ursprünglich hätte an diesem Ort, der für viele auch ein Kraftort ist, eine Burg stehen sollen.

Maria Aufnahme in den Himmel, Bildnis auf dem Hochaltar Foto: zvg

Die Spielleute der Stadt Luzern haben die Idee von einem Theaterstück für das Franziskanergärtli: Dem Abt der Benediktiner im Hof, gebürtiger Elsässer, war seine Burg zerfallen. Er meinte, von den Luzerner verlangen zu dürfen, dass ihm eine neue Burg gebaut werde. Als Ort hatte er sich den Platz vor den Stadtmauern ausgemalt. Die Luzerner fanden die Forderung nicht amüsant. Dem Abt den Platz einfach zu überlassen für einen Wohnort schien undenkbar, weil der Ort auch ein Marienerscheinungsort ist. Sie errichteten daraufhin auf eben diesem Platz, dieser Au, die Franziskanerkirche. Als grosszügige Mäzenin ist die Dame Gutta von Rothenburg benannt. Dem Abt wurde immerhin als Alternative der Wasserturm als Wohnturm gebaut.

Kraftort

Kürzlich wurde von einer Gruppe eine spontane Kirchenführung gewünscht. Viele LuzernerInnen haben eine persönliche, biographische Beziehung zur Franziskanerkirche. In 750 Jahren haben die Mauern schon vieles ausgehalten und beherbergt. Insbesondere die Marienkapelle wird von vielen BesucherInnen als Kraftort wahrgenommen.

Von einem Gast habe ich erfahren: Die offizielle Masseinheit für die Kraft nennt sich Bovis, benannt nach dem französischen Physiker und Rutengänger André Bovis (1871–1947). Orte,

die über 10 000 Boviseinheiten aufweisen, gelten als Kraftorte, so auch die Peters-Kapelle in der Altstadt.

Barfüesser

Die Franziskaner sind ein unbeschuhter Orden, was ein äusseres Zeichen für das Armutsgelübde ist. Der Orden konnte vom 13. bis ins 19. Jahrhundert in Luzern wirken und war immer beim einfachen Volk beliebt. Heute arbeitet die Pfarrei eng mit dem verwandten Kapuziner-Orden zusammen, der sich auch dem Geist des Hl. Franziskus verpflichtet weiss. Leider ringen die Orden in unseren Breitengraden mit Sorgen um Nach-wuchs.

Gudrun Dötsch, Pfarreileiterin

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Patrozinium

Am Fest Maria Himmelfahrt begeht die Pfarrei ihr Patronatsfest mit einem festlichen Gottesdienst mit Kräutersegnung um 11.00 Uhr und anschliessendem Apero im Franziskanergärtli. Herzlichst eingeladen sind alle und besonders die Mitchrist:innenen aus der Schwesterpfarrei St.Paul.

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