Forum St. Leodegar besucht Agrarmuseum Burgrain

Gespannt lauschen die Teilnehmenden den Erklärungen zum Agrarmuseum Burgrain. Foto: zvg
Bei prächtigem Spätsommerwetter trafen sich am 18. September 20 interessierte Personen im Agrarmuseum Burgrain in Alberswil. Leo Bieri, Mitglied des Leitungsteams, berichtete als Einleitung über seine Lehre als Bauer, die Weiterbildung zum Agro-Ingenieur HTL und seine Erfahrung in der Entwicklungshilfe in Afrika. Dann stellte er unseren Leiter Beat Burri, ebenfalls Bauer und ehemaliger Gemeindepräsident von Luthern vor.
Dieser erklärte kurz seinen beruflichen Werdegang auf verschiedenen Bauernhöfen bis zum eigenen Hof in Luthern. Dann umriss er, wie er seine Führung vorgesehen habe: Er möchte sich auf die interaktive Hauptausstellung «Was ist Landwirtschaft» beschränken. Diese zeigt anhand von einem Dutzend Themen die Entwicklung einer nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln mit Fotos, Grafiken und historischen Objekten. Dazu sind auf Tablets noch viele weitere Details abfragbar. Er bat uns aber, diese Einblicke auf später, nach der offiziellen Führung, zu verschieben. Auch die Ausstellung in den weiteren Gebäuden: die Remise mit der Sammlung landwirtschaftlicher Geräte und das alte Bürgerheim mit Ausstellungen zu den Themen Bienen, Foodwaste und Spanschachteln können anschliessend individuell besichtigt werden.
Als erstes wird uns ein Film präsentiert, welcher die Entwicklung der Landwirtschaft seit den Anfängen aufzeigt. Im Ausstellungsteil werden uns verschiedene Themen wie der Boden als Grundlage für die Landwirtschaft, die Gefahren für die Biodiversität und die Herausforderungen durch die globale Wirtschaft vor Augen geführt. Daneben weist unser Leiter immer wieder auf einfache Geräte und «Erfindungen» hin wie eine Kartoffelsetzmaschine oder eine Kartoffelausgrabmaschine oder eine Sense mit einer Halterung für die Ähren. Am Beispiel einer Vorrichtung zum Quetschen von Mostobst zeigte er auf, wie früher die ganze Familie von Klein bis Gross in den Arbeitsprozess eingeteilt wurde. Zum Abschluss seiner Führung gab er uns ein paar selbstkritische Gedanken mit. Am Beginn seiner aktiven Bauernzeit, ging es vor allem darum, die wachsende Bevölkerung zu ernähren. Die Steigerung der Produktion war das Motto. Dabei habe man gewisse Themen wie Biodiversität und Schonung des Bodens und des Wassers zu wenig berücksichtigt.
Leo Bieri dankte Beat Burri für seine abwechslungsreiche Führung und übergibt ihm das Buch von Blaise Hofmann, Die Kuh im Dorf lassen oder die Herausforderung einer nachhaltigen Landwirtschaft in der Schweiz. Daraus zitiert er: «Bauer ist der älteste Beruf der Welt. Er ist auch der wichtigste». Schliesslich wies er auf die Arbeit von Hans Rudolf Herren, «Gründer der Biovision», hin. Ihm gelang es, in West- Afrika den Maniok-Schädling Schmierlaus durch die Schlupfwespe biologisch und damit ohne Pestizide zu bekämpfen.
Einige Teilnehmende holten sich an der Kasse das Tablet und begaben sich auf einen zweiten Rundgang um einige Themen vertieft zu studieren. Andere interessierten sich mehr für das Angebot des Shops oder des Hofladens. Am Schluss trafen sich alle wieder im Restaurant von Agrovision auf dem benachbarten Bauernhof zum gemütlichen Imbiss. Die meisten nahmen sich vor, das Agrarmuseum bald in anderer Begleitung nochmals zu besuchen.



