Hoffnung feiern und teilen

Seit fast 200 Jahren lädt der «Bettag» ein zu Dank, Besinnung und Gebet – über Konfessionen hin-weg. Dieses Jahr steht er im Zeichen der Hoffnung.

Wie ein Lichtermeer: Hoffnung wächst, wo sie geteilt wird. Foto: unsplash/Yomex.

Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist ein typisch schweizerischer Feiertag. Schon im 16. Jahrhundert riefen die Obrigkeiten die Bevölkerung in Zeiten von Not, Hunger oder Krieg zu besonderen Tagen des Gebets und der Umkehr auf. 1848, mit der Gründung des Bundesstaates, wurde der Bettag als gesamtschweizerischer Feiertag etabliert. In konfessionell gespaltenen Zeiten sollte er ein einendes Element darstellen. Seither gehört dieser Tag fest in unser Kirchenjahr. Keine nationale Feier ist so sehr ökumenisch geprägt wie dieser Tag, der uns über Konfessions- und Religionsgrenzen hinweg verbindet.

Dank, Busse und Gebet

Der Name des Bettags erinnert an drei Haltungen, die unser Leben tragen können. Dank – weil wir uns bewusst machen, wie viel uns geschenkt ist. Busse – nicht als Schuldgefühl, sondern als Einladung zu einer Reflexion über unsere Haltungen und zur Umkehr zu einem Leben, das dem Frieden und der Gerechtigkeit dient. Und Gebet – als Ausrichtung auf Gott, der uns trägt. Diese drei Dimensionen geben dem Bettag seine spirituelle Tiefe.

Ökumenische Verbundenheit

Das diesjährige ökumenische Motto im Kanton Luzern lautet «Gemeinsam Hoffnung wachsen lassen». Hoffnung ist keine

Vertröstung, sondern eine Kraft, die entsteht, wenn Menschen einander zuhören, füreinander da sind und gemeinsam nach dem suchen, was sie verbindet. Der Bettag erinnert uns daran, solche Hoffnung im Alltag wie auch im gesellschaftlichen Miteinander zu leben. Darum feiern wir diesen Festtag sowohl in vertrauter Tradition wie auch ökumenisch.

Traditionell und ökumenisch

Schon am Samstagnachmittag (siehe linke Spalte) laden wir in die Franziskanerkirche ein, wo Franco Luzzato die Eucharistiefeier gestaltet. Ein Jodelterzett aus Beckenried, begleitet von Akkordeon, Alphorn und Orgel, bringt Schweizer Volksmusik mit besinnlich tiefgreifenden Texten zum Klingen.

Am Sonntagmorgen findet um 10 Uhr der ökumenische Bettagsgottesdienst in der Lukaskirche statt. Der reformierte Pfarrer Matthias Liberman und der katholische Seelsorger Andreas Stalder gestalten die Feier, die Paulusspatzen unter derLeitung von Toni Rosenberger bereichern den Gottesdienst mit beherzter Musik. Gelegenheit zum Austausch und Zusammensein bietet der Apéro im Anschluss.

Wir freuen uns, wenn Sie den Bettag mit uns feiern – und dabei Hoffnung und Gemeinschaft neu spürbar werden.

Simone Parise,

Pfarreiseelsorger

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