Impressionen Barfussweg

Du stehst am Anfang eines Weges.
Barfuß.
Nackt an den Füßen – wie ein Zeichen für etwas Tieferes.
Vielleicht spürst du den Boden – rau, kühl, weich, hart.
So wie das Leben.
Mit jedem Schritt kommst du dir selbst näher.
Du gehst nicht schnell.
Du gehst nicht davon.
Du gehst hinein – in das, was ist.
Was trägst du mit dir?
Was liegt schwer auf deinen Schultern, deinem Herzen, deiner Seele?
Manches davon darf hier abfallen, Schritt für Schritt.
Dinge, die dich hindern zu leben.
Erwartungen. Ängste.
Schuld. Scham.
Der Druck, stark sein zu müssen.
In der Mitte liegt das Leichte.
Nicht das Oberflächliche.
Sondern das, was trägt.
Vertrauen.
Ein inneres Ja.
Gnade.
Vielleicht auch: Versöhnung mit dir selbst.
Vor dir oder hinter dir – vielleicht auch neben dir – geht ein anderer Mensch.
Auch barfuß. Auch verletzlich.
So wie bei der Fußwaschung:
Jesus kniet sich nieder.
Er berührt das Verletzliche – liebevoll.
Er wäscht unserer Füsse, nicht weil wir schmutzig wären –
sondern weil wir es verdienen, mit Würde und Zärtlichkeit berührt zu werden.
Du darfst geben.
Du darfst empfangen.
Du darfst dich zeigen.
Und du darfst dich waschen lassen.
Du darfst anderen Füsse wachsen
Nicht als Geste der Schwäche,
sondern der Verbundenheit.
Dort, wo wir unsere Schuhe ausziehen,
unsere Masken fallen lassen,
unsere Verletzlichkeit nicht mehr verstecken –
dort wird etwas Heiliges berührbar.
Dort beginnt das Leichte.
Geh los.
Du bist eingeladen.