Katholische Kirchgemeinde Luzern ist jetzt umweltzertifiziert
Vor über zwei Jahren beschloss der Kirchenrat, den «Grünen Güggel» einzuführen, ein eigens für Kirchgemeinden geschaffenes Umweltmanagementsystem (siehe Kasten). Damit verbunden war eine detaillierte Bestandesaufnahme, die vom Ressourcen- und Energieverbrauch, über das Abfall- und Recyclingmanagement bis hin zur Biodiversität in Aussenbereichen verschiedenste Themen umfasste. «Zusammen mit einem Umweltteam haben wir analysiert, wo wir uns in ökologischer Hinsicht verbessern können», sagt Karin Weber, Leiterin Fachbereich Nahhaltige Entwicklung der Katholischen Kirche Stadt Luzern. Daraus entstand ein Umweltprogramm mit den wichtigsten Massnahmen.
Ziel ist eine deutliche Emissionsreduktion
Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Reduktion der Emissionen kircheneigener Gebäude. Diese sollen bis ins Jahr 2030 um 50 Prozent gesenkt werden. Nebst weiteren Massnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit will die Kirchgemeinde das Bewusstsein für umweltgerechtes Handeln fördern, zum Beispiel durch interne Schulungen. Bereits jetzt tragen Mitarbeitende, sogenannte «Green Leaders», Umweltthemen in die Teams aller acht Pfarreien und sensibilisieren Kolleginnen und Kollegen. Rund um Kirchen und Pfarreiheime werden bis 2027 Grünflächen ökologisch aufgewertet, etwa indem einheimische Pflanzenarten gefördert oder Lebensräume für Tiere geschaffen werden.
Partizipation und Vernetzung
Eine zentrale Rolle bei der Zertifizierung spielt das Umweltteam aus Vertretungen der Pfarreien sowie aus Fachpersonen der Katholischen Kirche Stadt Luzern. Auch der Kirchenrat sowie das Kirchgemeindeparlament werden sich in Zukunft laufend mit Umweltthemen befassen. Pfarreimitglieder, Freiwillige und weitere Interessierte sollen noch stärker eingebunden werden. Alle Beteiligten können Ideen und Massnahmen mit einem Beitrag an Klima- und Umweltschutz einbringen. Das Umweltmanagementsystem setzt zudem auf Vernetzung. Die Katholische Kirche Stadt Luzern ist beispielsweise Mitglied des Nachhaltigkeitsnetzwerks Zentralschweiz.
«Umweltschutz und nachhaltiges Handeln sind heute Pflicht», sagt Karin Weber. «Es macht aber auch Spass, sich gemeinsam mit anderen für den Erhalt unseres Planeten einzusetzen. Umweltschutz macht Freude, weil er sinnvoll ist und wir zusammen wirklich etwas bewirken können.»
Ökologie ist schon lange ein Thema
«Für die Katholische Kirche Stadt Luzern ist die Bewahrung der Schöpfung ein zentrales Anliegen. Sie lebt die Kultur der Nachhaltigkeit schon seit vielen Jahren», schreibt Kirchenratspräsidentin Susanna Bertschmann in der Einleitung zum Umweltbericht, der Bestandteil des Umweltmanagementprozesses ist. Die Zertifizierung mit dem «Grünen Güggel» ist für die Katholische Kirchgemeinde Luzern die logische Fortsetzten ihres Umweltengagements, das bis in die sechziger Jahre zurückreicht. Was mit Aktivitäten zur Bewahrung der Schöpfung angefangen hatte, fand 2008 mit der Errichtung eines Ökologiefonds oder dem Konzept für Nachhaltige Entwicklung 2012 eine Fortsetzung. 2018 entstand der Fachbereich Nachhaltigen Entwicklung. 2022 wurde der Fonds für Energie und Ökologie auf rund 1,8 Millionen Franken aufgestockt.
Anhand von Beispielen zeigt der Umweltbericht, bereits realisierte Nachhaltigkeitsprojekte der Katholischen Kirche Stadt Luzern auf. Dazu gehören etwa biodiverse Quartier- und Naschgärten, Solarmodule, ein Abfalltrennsystem oder die Verwendung umweltverträglicher Reinigungsmittel. Ein weiteres konkretes Projekt: Ab 2023 werden alle Gebäude der Pfarrei St. Karl mit erneuerbarer Fernwärme versorgt. Weitere Massnahmen sind geplant.
«Mit dem Umweltzertifikat ‹Grüner Güggel› wird die Katholische Kirche Stadt Luzern jetzt noch grüner», freut sich Karin Weber.
Weitere Informationen zur Zertifizierung der Katholischen Kirchgemeinde Luzern mit dem Grünen Güggel unter: www.kathluzern.ch/nachhaltig-engagiert-zertifiziert