Luthern Bad - ein mystischer Ort

Gut zwanzig Männer und ein paar mutige Frauen konnte der Organisator Markus Lustenberger (selbst in Luthern aufgewachsen) zu unserem Ausflug am 9. Juni begrüssen.

Muttergottes in der alten Kapelle

Auf dem gemütlichen Lutrun-Weg wanderten wir von Luthern nach Luthern-Bad. Nach einem kurzen Trunk im Gasthaus Hirschen führte uns der Lokalhistoriker Isidor Lustenberger (Cou-Cousin von Markus) in die Geschichte des Wallfahrtsortes ein. Mit einem kleinen Seitenhieb auf unseren Umtrunk meinte er, gewöhnlich käme zuerst die Wallfahrt und erst anschliessend die Wohlfahrt.

Bedeutender Wallfahrtsort

Das Luthern Bad wurde 1581 berühmt, als der gichtkranke Bauer Jakob Minder von Maria im Traum die Anweisung erhielt, hinter seinem Haus nach Wasser zu graben und sich damit zu waschen. Er tat dies und wurde geheilt. Die Kunde davon verbreitete sich weitherum. Der Luzerner Rat und die kirchlichen Behörden liessen die Geschichte genau untersuchen. Dank dem Protokollanten Renward Cysat wissen wir heute davon.

Die heilende Quelle, das «Badbrünneli», geniesst bis heute grosse Anziehungskraft. Luthern-Bad gehört daher zu den bedeutenden Marien-Wallfahrtsorten für allem für das einfache Volk. Nach Isidor Lustenberger «das Einsiedeln des kleinen Mannes». In neuerer Zeit verstärkt der initiative Förderverein eine nachhaltige Entwicklung des Ortes. Das jüngste Zeugnis ist das 2018 unterirdisch angelegte Arm- und Fussbad in einer Kaverne neben der alten Wallfahrtskapelle und dem Badbrünneli.

Mit Abbildungen von alten Stichen und Fotos erläuterte unser Führer die Geschichte des Ortes, so des ehemaligen Eremitenklosters, welches von 1846-1904 als Zentrale und Noviziat der Waldbrüder und Eremiten für die Bistümer Basel und Chur diente. Er beschrieb die verschiedenen Kapellenbauten bis zur heutigen Kirche «Maria Heilbronn», welche der Luzerner Architekt August Broyer 1950 baute. In der Eingangshalle steht das Gnadenbild der Einsiedler Madonna . Farbige Glasfenster von Eduard Renggli erzählen die Gründungsgeschichte des Wallfahrtsortes.

Nachmittag voller Eindrücke

Isidor Lustenberger wies aber auch auf die touristischen Möglichkeiten des Dorfes hin: die Ferienwohnungen und das Jurtendorf, die Wanderwege und Bike-Trails und das Luther-Lädeli, wo lokale Produkte angeboten werden.

Mit dem Postbus fuhren wir anschliessend nach Luthern zurück, wo uns Markus Lustenberger auf die Sehenswürdigkeiten rund um den schönen Dorfplatz hinwies und in die Geschichte der Pfarrkirche einführte. Sie wurde 1751/52 unter den Äbten Robert Balthasar und Augustin Müller von St. Urban durch Jakob Singer aus Luzern und Johann Josef Purtschert aus Pfaffnau erbaut.

Mit einem Imbiss aus der vorzüglichen Küche des Restaurants Krone schlossen wir diesen eindrücklichen Nachmittag ab.

Josef Brülisauer

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