Nachruf auf Justin Rechsteiner

Cornel Baumgartner gedenkt Justin Rechsteiner und seiner Tätigkeit als Pfarrer von St. Maria zu Franziskanern von 1996 bis 2010.

Justin Rechsteiner prägte die Pfarrei St. Maria zu Franziskanern nachhaltig.
Foto: zvg

Justin Rechsteiner ist am 20. November 2023 im Alter von 87 Jahren verstorben. Am 9. November 1936 wurde er in Appenzell geboren. 1958 schloss er sich der Missionsgesellschaft Betlehem an. 1964 empfing er die Priesterweihe. Als Oberpräfekt leitete er 1973 bis 1985 das Gymnasium in Immensee. Anschliessend übernahm er die Leitung des Romero-Hauses bis 1996. Ab 1996 leitete er die Pfarrei St.Maria zu Franziskanern bis zu seiner Pensionierung, stand als Aushilfspriester aber auch weiterhin gerne im Dienst.

Wirkungsvolle Jahre

Lieber Justin

Du hast als Pfarrer für die damalige Zeit ein neues Pfarreibild geprägt. Es war dir ein Anliegen, die Hierarchie möglichst flach zu halten und Mitarbeitende an der Leitung der Pfarrei teilhaben zu lassen. Mit Gerechtigkeitssinn und konstruktiver Kritik hast du viel zu einer fruchtbaren Atmosphäre und Teamarbeit beigetragen. Es war dir auch wichtig, immer wieder zu betonen, dass die Pfarrei auf zwei Beinen steht: auf denen der Kirche und denen des Pfarreizentrums «Barfüesser». Das Pfarreizentrum «Barfüesser» sollte seinen offenen Charakter beibehalten und sowohl für kirchliche als auch kirchenferne Gruppierungen ein loyaler Gastgeber sein.

Liebe zur Sprache und Liturgie

In der Kirche war dir die Feier der Liturgie ein Herzensanliegen: Eine verständliche Sprache und eine zeitgemässe Gestaltung. Mit äusserster Sorgfalt und Präzision hast du Gebet, Texte und Predigten geschrieben. Und unverkennbar war bei allem deine Liebe zur Musik, die in der «Franzi» stets gepflegt wurde. Predigtreihen, gregorianisches Rorate mit Ad-hoc Chor, Adventssingen mit dem Franziskanerchor, ökumenische Veranstaltungen wie «Kirchennacht» oder «Hinauf nach Jerusalem» haben wesentlich von deiner Inspiration und deinem Wort gelebt.

Vielen Dank und Adieu (à Dieu), lieber Justin

Cornel Baumgartner

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