«Niggi Näggi»: SRF1 zeigt Samichlaus-Film mit Pfarrei-Samichläusen

Der Luzerner Regisseur Luzius Wespe hat mit seinem Film «Niggi Näggi – Der Samichlaus kommt in die Stadt» den Samichlaus-Brauch in Luzern eingefangen. Der Kurz-Film, in dem auch die Samichläuse der Pfarreien St. Paul und St. Maria zu Franziskanern vorkommen, ist morgen Samstag, 6. Dezember um 15.20 Uhr auf SRF 1 zu sehen.

Am Samstag ist es wieder soweit: Der Samichlaus zieht aus verschiedenen Kirchen in der Stadt Luzern aus, zieht mit seinem Gefolge durch die Quartiere und besucht die Familien. Wer lieber in der warmen Stube bleiben möchte, aber keine Kinder hat, die einen Samichlaus-Besuch rechtfertigen, muss trotzdem nicht auf Chlaus-Stimmung verzichten. Denn der Luzerner Filmemacher Luzius Wespe hat mit seinem Kurz-Film «Niggi Näggi – Der Samichlaus kommt in die Stadt» der Samichlaus-Tradition im Wandel der Zeit nachgespürt. Und das mit der Beteiligung der Katholischen Kirche Stadt Luzern: Einerseits begleitet die Kamera im Film die Samichläuse der Pfarreien St, Maria zu Franziskanern und St. Paul bei Familienbesuchen. Andererseits hat die Katholische Kirche Stadt Luzern die Realisation des Films finanziell unterstützt.

Im Interview erzählt Luzius Wespe unter anderem, wie es zum Film kam und was er am 6. Dezember macht.

Was sind Ihre Kindheitserinnerungen an den Samichlaus?
Ich und die Kinder von unserem Haus zusammengepfercht am Boden in der Stube. Der Samichlaus auf dem Stuhl erschien mir riesig, Schmutzli, Diener und Dienerinnen neben ihm füllen die Stube. Meine hibbelige Vorfreude auf die Schoggi, Respekt und auch etwas Angst vor dem Samichlaus und was er sagen wird. Mit jedem Kind spricht der Chlaus persönlich. Grosse Aufregung bis ich an der Reihe bin. Diese Gefühlsachterbahn machte, dass ich mich auch 40 Jahre danach noch bildhaft daran erinnere.

Was machen Sie am 6. Dezember?
Wir laden Freunde und Familie ein und schauen uns den Film im TV zusammen an. Darauf freue ich mich. Unsere zwei Söhne freuen sich noch mehr auf den Sonntag. Da kommt der Samichlaus dann nicht im Fernsehen, sondern höchstpersönlich in unserer Stube zu Besuch.

Wie kam es zu dem Film?
Da wir selber zwei Kinder haben, bekamen wir einen Brief vom Pfarreisamichlaus St Paul, ob wir unsere Familie für den Besuch anmelden möchten. Meine Kinder sahen den Samichlaus ganz anders, als ich als Erwachsener. Diese zwei Blickweisen auf dieselbe Figur fand ich eine spannende Ausgangslage für einen Film. Und: Nun hatte ich die Adresse vom Samichlaus und konnte ihn fragen, ob wir zusammen einen Film machen wollen.

Was ist die Idee hinter dem Film? Was möchten Sie mit dem Film erreichen/zeigen?
Der Film soll die Magie zeigen, welche der Samichlaus für die Kinder in die Stube zaubert. Gleichzeitig fragte ich mich: Wie reagieren eigentlich Kinder von heute auf dieses alte Brauchtum? Es hat sich gezeigt: Der Samichlaus muss im Austausch mit den Kindern diese Tradition von Jahr zu Jahr wieder etwas neu erfinden. Das ist spannend mitanzusehen.

Was war die eindrücklichste Szene aus dem Film / aus den Filmaufnahmen?
Es gibt für mich nicht eine Lieblingsszene. Aus den vielen gefilmten Dialogen von Kindern mit dem Samichlaus entstanden viele berührende Momente, welche die Basis für den Film bildeten. 

Haben die Filmaufnahmen / das «Hinter-die-Kulissen-Schauen» den Zauber um den «Samichlaus» für Sie zerstört?
Eher im Gegenteil: Die aufwändigen Vorbereitungsarbeiten, welche für die Samichläuse viel Engagement bedeuten, und das Fingerspitzengefühl, welches sie im Umgang mit den Kindern bewiesen, haben mich beeindruckt.

Sehen Sie den Samichlaus nun mit anderen Augen, nachdem Sie ihn begleitet haben?
Was ich gelernt habe: Sobald jemand das Gewand vom Samichlaus trägt, ist er für die Kinder der echte Samichlaus. Jeder der das Gewand anzieht, trägt somit eine grosse Verantwortung: Die Verantwortung den Zauber weiterzutragen und nicht zu zerstören.


Kurzfilm «Niggi Näggi - Der Samichlaus kommt in die Stadt» ansehen

SA, 6. Dezember, 15.20, SRF 1 oder auf Play SRF

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