Österliche Busszeit

«…und er schrieb mit dem Finger auf die Erde» (Joh 8,6). Was Jesus wohl geschrieben hat? Es gibt verschiedene Gedankengänge dazu.

«Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.» (Joh 8,6) Es hat mich immer interessiert, was Jesus da wohl geschrieben hat…

Neuanfang
Manche verweisen auf den Propheten Jeremia, der sagt: «Die sich von dir abwenden, werden in den Staub geschrieben, denn sie haben den Herrn verlassen…» (Jer 17,13). Für mich bedeutet das, dass alle Namen, also der Name der Ehebrecherin, die Namen der Schriftgelehrten und mein Name in den Staub geschrieben sind. Gott sei Dank sind sie nicht in Stein gemeisselt. Sie sind nur in den Staub geschrieben, und das Geschriebene wird wieder vom Wind verweht. So müssen wir nicht im Land der Gottferne, im Land der Vorurteile, im Staubland der Ichbezogenheit bleiben. Das bedeutet für mich eine Einladung für einen Neuanfang in der österlichen Busszeit

«Ich bin da, wo du bist»
Andere meinen, Jesus habe den Gottesnamen, die vier hebräischen Buchstaben JHWH, in den Staub der Erde geschrieben. Der Name, der sagt: Ich bin der Ich-bin-da. Oder auch: Ich bin da, wo du bist. Auch das ist eine Einladung für diese 40 Tage der Vorbereitung auf Ostern. Gottes Name geschrieben in die Asche meines Alltags. Gottes Name geschrieben in den Staub der Geschichte, in den Staub der Politik, in den Staub der Kriege, der fake News, der Machtspiele, der zerstörten Natur… Gottes Name geschrieben in meine Ängste, in meine persönlichen Staubgeschichten. Gottes Name geschrieben in mein Herz.

Mögen diese Gedanken uns einen neuen Zugang zum Aschenkreuz und zur österlichen Busszeit eröffnen.

Einladung am Aschermittwoch
Eucharistiefeier mit Austeilung der
gesegneten Asche
MI, 14. Februar
9.00 und 19.00, Kirche St. Paul

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