Trotz dem alten Drachen

Im Frühlingsmonat Mai wird zu mehreren Gelegenheiten Musik zu hören sein, die ermuntert, tröstet und aufbaut.

Die Abendmusik am Sonntag, 5. Mai steht ganz im Zeichen von Johann Sebastian Bach: Das Collegium Vocale zu Franziskanern führt die Motetten «Fürchte dich nicht» und «Jesu, meine Freude» auf sowie Bachs vermutlich früheste Kantate «Nach dir, Herr, verlanget mich», dazu erklingt Orgelmusik.

Zu Ehren Bruckners

Am Samstag, 25. Mai – im Vorabendgottesdienst– singt das Collegium Vocale nochmals Bachs Motette «Fürchte dich nicht» sowie drei Motetten von Anton Bruckner, an dessen 200. Geburtstag wir in diesem Jahr erinnern: «Os Justi», «Christus factus est» sowie «Vexilla Regis». Im Fronleichnamsgottesdienst am 30. Mai schliesslich führt das Vocalconsort zu Franziskanern Werke von Josef Rheinberger sowie französische Musik von Maurice Duruflé und Olivier Messiaen auf.

Bestärkende Grundbotschaft

Gemeinsam ist all diesen Werken ihre bestärkende Grundbotschaft. In einer Situation des Zweifels, der Trauer oder des Fragens bieten sie Zuversicht und Gewissheit. Damit haben sie ihren schlüssigen Platz in der nachösterlichen Zeit. Exemplarisch zeigen dies Bachs Motetten. Die Variationen auf den Choral «Jesu, meine Freude» beschreiben sowohl Wut und Schrecken in der Strophe «Trotz dem alten Drachen» als auch die ruhige Gewissheit «Ich steh hier und singe in gar sichrer Ruh» und sie enden in dem tröstlichen Vers: «... dennoch bleibst du auch im Leide, Jesu, meine Freude.» Und in der Motette «Fürchte dich nicht», geschrieben anlässlich des Todes von Bachs erster Frau Maria Barbara, rufen zwei Teilchöre einander die gute Botschaft zu: «Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.»

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