Wir blicken zurück auf den Pfarreiworkshop vom 5. November 2023

Das überaus interessante Referat von Frau Helena Jeppesen führte uns zu gemeinsamen, intensiven Gesprächen über die Orts- und Weltkirche.

Fotos: Viktor Hurni

Nach einem einfachen, aber schmackhaften Imbiss im Pfarreisaal, bereiteten wir die Tische für den eigentlichen Workshop vor. Wir waren gespannt darauf, wie viele Interessierte sich einfinden würden. Der Saal füllte sich mehr und mehr!

Nach der Begrüssung und Einleitung durch unsere Pfarreileiterin Claudia Nuber, stellte der Co-Präsident des Pfarreirates Bernd Nilles die Referentin Frau Helena Jeppesen vor. Sie ist eine der wenigen Frauen aus Europa, die an der Synode in Rom teilnehmen und mitbestimmen durfte. Es war für uns eine grosse Freude, dass sie, vor wenigen Tagen aus Rom zurückgekehrt, bereits bei uns zu Gast war und von ihren Erfahrungen aus Rom berichtete.
Schon nach den ersten Worten spürte man: Das ist eine sehr motivierte, redegewandte, strahlende Frau, der der synodale Prozess der Kirche am Herzen liegt.

Erfahrungen von Helena Jeppesen aus der Synode in Rom

Für sie ist klar, dass diese Synode, auch wenn das in den Schlussdokumenten Stehende verschiedene Gläubige enttäuschen mag, doch ein Neuanfang war, ein Bekenntnis in Richtung einer synodalen Kirche. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Synode in Rom konnten zu den verschiedenen Themen ihre Anliegen und Meinungen kundtun und aus ihren Regionalkirchen berichten. Priester und Laien hatten gleich lange Redezeiten.  Die Besprechungen fanden am runden Tisch statt. Man schaute sich in die Augen und hörte zu. 
Frau Jeppesen meinte weiter, dass dieses Bekenntnis zur Synodalität auch in den Ortskirchen neue Möglichkeiten zulassen könnte, z.B. mehr Mitspracherecht des Pfarreirates.
Dass Frauen in Zukunft gleiche Rechte haben müssen wie die Männer, steht für sie fest. Doch sei die Weltkirche noch nicht so weit, die Frauen zu allen Ämtern zuzulassen. Hingegen könnte das Diakonat für Frauen, wie Helena Jeppesen hofft, schon bald angenommen werden.
Wichtig sei, dass nicht jede Landeskirche für sich arbeitet, sondern dass Allianzen mit anderen Ländern geschlossen werden und diese gemeinsam für Erneuerungen in der Kirche einstehen.

Abschliessend erinnerte sie uns an unseren Auftrag, für das Reich Gottes zu arbeiten, sich für ein lebenswertes Dasein aller Menschen einzusetzen und die Botschaft zu verkünden, dass wir an einen Gott glauben, der die Liebe ist.

Reflexionen nach Helena Jeppesens berührendem Vortrag

Im Anschluss an das eindrückliche Referat und die Beantwortung der Fragen aus dem Publikum fanden sich die Besucherinnen und Besucher des Workshops in Kleingruppen zusammen und  diskutierten über die folgenden Fragen:

  1. Wir alle sind Kirche! Was kann ich machen? Wie kann ich Kirche leben?
  2. Was erwarte ich von der Kirche Luzern? Was ist für uns in der Pfarrei wichtig? Wofür stehen wir?

Die vielfältigen Aussagen aus den angeregten Diskussionen wurden auf Plakaten festgehalten und für die Weiterbearbeitung in der Hofklausur (strategisches Gremium aus Pfarreirat und Mitarbeitenden) aufbewahrt.

Wir dürfen uns, trotz aller kirchlichen Schwierigkeiten, hoffnungsvoll auf den gemeinsamen Weg in der Pfarrei, aber auch in der Weltkirche begeben. Dies ist möglich, weil wir glauben, dass Gottes Geist in jedem von uns und in der Kirche wirkt.

Margrit Keller
Pfarreirätin

Jetzt teilen